Archive for November, 2006

Aufräumen

Dienstag, November 28th, 2006

[Simplify]»Das bisschen Haushalt …« kann leider ganz schön anstrengend sein, wenn in der Sockenschublade ein undurchdringbares Chaos herrscht, sich in der Küche vor lauter Geschirrstapeln kein Platz mehr für die Einkäufe findet oder die lieben Kleinen ihr Spielzeug mal wieder im gesamten Hausflur verteilt haben. Das Simplify-Prinzip schafft auch hier Abhilfe durch konsequentes Entrümpeln und Aufräumen – zum Beispiel mit den »Sechs Goldenen Ordnungsregeln«, die jeder Haushalt braucht!
Das Buch, eher Büchlein, gibt wenig Theorie von sich (allgemeine Plätze wie Ballast abwerfen und entmüllen), aber einige nützliche Tipps zum Thema Ausmisten, Sortieren, Pläne machen und vor allem auch solche, an die man sich einfach halten kann, da ich hier ja nicht nur für mich aufräume, sondern für die ganze Familie sinnvolle Lösungen finden möchte. Besonders wertvoll fand ich: Beschriften, was das Zeug hält; ein Mülleimer für Altkleider ähnlich Altpapier; Magnetplan für „muss heute erledigt werden“ und „ist erledigt“. Für dieses Buch spricht auch eindeutig, dass es klein und schnell zu lesen ist. Und man kann es ganz sicher auch prima entrümpeln, simplify ist ja grad sehr hip. Wenn es die Leserunde hinter sich hat, wird sich Ebay bestimmt freuen.

[Rita Pohle - Weg damit]Wenn die Schränke und Regale überquellen, wenn die Wohnung eng und ungemütlich geworden ist, spätestens dann hat sich Besitz in Ballast verwandelt. Rita Pohle, Expertin für Inneneinrichtung, hält nichts davon, das Chaos durch mehr Schränke oder neue Räume beseitigen zu wollen. Sie ermutigt dazu, die kleine seelische Anstrengung auf sich zu nehmen und alles Überflüssige wegzuwerfen.
Zwei Drittel des Buchs sind klasse. Es werden simple, effektive, radikale Aufräumstrategien vorgeschlagen. Vom Schätzchen bis zum Schund einmal alles klassifizieren, und fällt es in die Schund-Kategorie: weg damit. Völlig skurril fand ich dagegen die Vorschläge, Räume auszuräuchern und schlechte Stimmungen durch lautes Klatschen zu vertreiben. Dieses Buch ist schon „weg damit“, denn ich habe es verliehen und natürlich nie wieder zurückbekommen.

ressel.jpgDieses Buch verführt zur Leichigkeit. So vieles, was wir besitzen oder zu brauchen glauben, ist überflüssiger Ballast: die Berge gesammelter, dafür nie gelesener Zeitungsausschnitte, die Reihe gut erhaltener, wenn auch seit Jahren nicht getragener Schuhe, all die schönen Kleider, in die wir leider nie mehr hineinpassen werden, und das Hobby-Fotolabor des Jüngsten, der auch schon ausgezogen ist… Befreien wir uns davon! Und wenn wir schon beim Aufräumen sind: Welche Vorurteile, Ängste, Sorgen, die uns ans Herz gewachsen sind, haben eigentlich schon lange ausgedient?
Dieses Buch lese ich gerade. Bekommen habe ich es bei Tauschticket, auch eine Form der Entrümpelung. Schon die ersten Seiten haben mich sehr angesprochen, es geht um Vorurteile gegenüber dem „Einfachen Leben“, Besitzansprüchen und Werten. Was nützt es dem reichen Banker, dass er drei Segelyachten besitzt und einen hohen Status in der Gesellschaft genießt, wenn er quasi rund um die Uhr arbeitet und nicht mal mehr mitbekommt, welche Jahreszeit draußen gerade ist? Ich glaube, dieses Buch wird mich begeistern.

shui.jpgWer hat keine unaufgeräumten Schubkästen, Regale oder ganze Schränke voll Kram zu Hause? Wie wir uns mit Feng Shui von unnötigem Ballast befreien und endlich wieder Ordnung und mehr Energie in unser Leben bringen, zeigt die weltbekannte Feng Shui-Expertin.
Ich bin kein Feng Shui-Anhänger und habe deshalb auch keine große Lust, meine Wohnung entsprechend neu zu strukturieren und umzustellen. Ich finde es gut so, wie es ist, abgesehen vom Gerümpel. Das Buch ist schön anzusehen und sehr dünn, das macht es wertvoll, man nimmt es lieber zur Hand als einen dicken Wälzer. Gefallen hat mir vor allem die radikaler Sprache („Sentimentaler Schrott“), aber auch die Strategien, was man mit dem ganzen ausgemisteten Kram machen soll, den man gefunden hat. Denn es ist ja keine Lösung, im Keller ein Müllsack-Lager zu eröffnen.

Hormone? Schema?

Dienstag, November 21st, 2006

Heute gab es hier ein Gespräch mit dem Inhalt – ah, SUN, mag ich auch total. Und mir fielen dann spontan noch drei Frauen ein, die dieses Eau de Toilette regelmäßig verwenden, drei Frauen, wie sie optisch und auch intellektuell unterschiedlicher fast nicht sein könnten. Ist SUN von Jil Sander damit so etwas wie Brad Pitt – so ein mehrheitsfähiges „ist nett, sieht gut aus, riecht okay“? Oder wissen wir Frauen einfach, wie wir uns parfümieren müssen, um die Männerwelt für uns einzunehmen? Es beruhigt mich aber schon ein bisschen, dass Parfum angeblich auf jeder Haut ein bisschen anders duftet…

Charlie ist tot :-(

Donnerstag, November 16th, 2006


links Charlie, rechts Herman (der ist noch fit!)

Okay, „nur“ ein Vögelchen… aber ich bin doch sehr traurig :-( Charlie habe ich 1993 gekauft in einem Zooladen. Er konnte nicht gescheit fliegen, und der Tierarzt gab ihm „vielleicht ein Jahr“, weil er wohl einen Herzfehler hatte. Charlie durfte bei mir immer rumsitzen. Heute hat er für immer seine Äuglein geschlossen, er wurde wohl so um die 14 Jahre alt. Eigentlich ist er immer ein bisschen zu kurz gekommen in all dem Trubel hier, aber ich glaube, er wäre wohl nicht so alt geworden, wenn das für ihn nicht okay gewesen wäre. Gestern kam er mir schon ganz komisch vor, er fiel dauernd im Käfig, das passierte zwar auch in der Vergangenheit, aber nicht so oft. Ich habe ihn noch mal in die Hand genommen, ihn gestreichelt, ihn getröstet und ihm ein Leiterchen in den Käfig gestellt. Und heute Abend lag er dann doch tot im Käfig :-( Aber es war wohl einfach Altersschwäche…

Er hinterlässt aber leider seinen Kumpel Herman, der fliegen kann, aber aus Solidarität nie geflogen ist. Ein kleines schüchternes Kerlchen, der, wenn er keine Alternative findet, bestimmt bald folgt :-( Mal sehen, vielleicht weißt ja jemand etwas und kann Herman helfen mit einem schönen Altersruhesitz… Herman ist so weit ich es beurteilen kann, fit. Er frisst grad und piepst vor sich hin. Gestern ist er auch geflogen, ich hatte ihn rausgesetzt, um mich um Charlie kümmern zu können. Herman ist ca. 10 Jahre alt, also auch schon ein alter Herr. Er ist halt so ein richtiges Herzchen, zwar nicht handzahm, aber wenn man ihn mal fangen muss, wehrt er sich nicht. Wir hatten früher mal vier Sittiche und haben zwei davon weggeben müssen, weil Charlie und Herman unter den beiden normal selbstbewussten total litten und immer dünner wurden. Ich weiß gar nicht, ob Herman in einer großen Gemeinschaft(svoliere) deshalb nicht auch vielleicht untergehen würde. Hm… so richtig einsam scheint er nicht zu sein, er schnattert so vor sich hin. Ich mag aber auch nicht noch einen Sittich dazukaufen, der wäre ja 10 Jahre jünger dann. Lieber wäre es mir, Herman in versierte Hände zu geben, wo schon ein ähnlicher Opa vorhanden ist, bevor er hier allein vor sich hindümpelt und traurig ist. Sind jetzt vielleicht etwas pietätlose Gedanken?

Unglaublich

Donnerstag, November 9th, 2006

Mich erschreckt, was gestern passiert ist. Ja, Polizei-Pannen hat es weiß Gott mehr als genug gegeben im Fall Stephanie, das ist sicher. Und es fing nicht damit an, dass man den Häftling nicht im Griff hatte, sondern damit, dass man den Eltern nicht glaubte, dass eine Vierzehnjährige nicht immer vorsätzlich von daheim verschwindet. Das meine ich aber nicht.

Ich finde es erschreckend, wie viele Leute, die ich bis dato für aufrechte Demokraten und liberale Menschen hielt, plötzlich Fangschüsse oder „Rübe ab“ forderten und sich mächtig darüber aufregten, dass dem Gefangenen noch eine Decke gereicht wurde. Ja, es erschreckt mich wirklich. Natürlich ist klar, dass Mario M. voll schuldfähig ist und dass er die Tat begangen hat. Aber das Verfahren läuft noch!

Es ist Kern unserer demokratischen Gesellschaft, dass jeder das Recht auf einen fairen und gewaltlosen Prozess hat. Dieser Prozess läuft noch. Auch Stephanie hat das Recht darauf, ein Kapitel in ihrem Leben „gesühnt“ und abgeschlossen zu wissen. Das kann nur eine lückenlose Aufarbeitung ALLER Polizeipannen bedeuten, das kann nur ein Richterspruch tun. Und mit Sicherheit NICHT ein Mob wütender Leute, die den Täter vom Dach stürzen wollen. Gruselig.

Polizeisprecher Thomas Herbst betonte immer wieder, der Mann solle unversehrt vom Dach geholt werden, weil er sich in einem rechtsstaatlichen Prozess seiner Taten verantworten müsse. Und auch ein Straftäter habe das Recht auf körperliche Unversehrtheit – so schlimm die Taten auch seien, die Mario M. begangen habe. (focus.de)

Stromausfall

Donnerstag, November 9th, 2006

Ich saß vor der Glotze, im DVD-Player eine Liebesschnulze: Das Haus am See. Sooooooo schön und sooooooo romantisch. Und dann die bewegende Szene, in der Kate klar wird, dass… (wir wollen ja nicht alles verraten)… und sie verzweifelt am Briefkasten hockt und heult, dramatische Musik brandet hoch…

und ZACK. DUSTER. Stromausfall.

Waaaaah! Halb Deutschland machte sich vermutlich einen Kopf wegen angetauter Tiefkühlpizzen, zerschrotteten Netzwerken, Notstromaggretaten… und ich saß da im Dunkeln und fluchte, weil ich doch wissen wollte, wie es ausgeht.

Lange zehn Minuten musste ich bis zum vorhersehbaren Finalkuss warten *ggg*