Walmart-Logik

Samstag fuhr ich mit meiner Kinderschar zu WalMart, in der Hoffnung, dort ein paar Jumbopakete Pampers abzugreifen, wenn ich schon samstags Windelnotstand habe und mich ins Gewühl stürzen muss. Einer der vier Mutter-Kind-Parkplätze war frei (mein Emanzenherz schreit immer Protest bei dem Schild), sodass ich trotz heftigem Andrang direkt vor der Tür parken konnte. Und drinnen ist mir wieder einmal bewusst geworden, warum ich den Laden nicht mag.

  1. Ersatzflaschen für den Soda Club gibt es an der Information. Dort muss man quälend lange warten, während die Dame vor einem zerbrochenes Geschirr tauschen möchte. Leider kann die Tür zum Verkaufsraum direkt dahinter nicht geöffnet werden, man muss also rückwärts wieder raus, sodass die ganze Schlange hinter einem ein gutes Stück zurückweichen darf. Hat was von Polonäse Blankenese.
  2. Das Abbiegen nach rechts in die Bonbontütenecke (ℜ, falls du das liest, ich hab dir Haribo „Primavera“ mitgebracht!) verhindert, dass man jemals wieder zum Obst und Gemüse vordringen kann, es sei denn, man macht einen Mörderumweg (den ich gemacht habe, denn wir brauchten Bananen)
  3. Das Kühlregal, das nordpolkalt gehalten ist, ist nach einem System sortiert, das sich mir nicht wirklich erschließt. Erst dachte ich, alle Kinderkramartikel seien zusammensortiert (Babybel Mini neben Fruchtzwergen), das wurde durch anderswo gelagerten Wackelpudding aber in Frage gestellt. Als S jammerte, ihr sei nun endgültig kalt, hatte ich den Almigurt leider immer noch nicht gefunden (dafür S aber Biene-Maja-Joghurt, vielleicht erklärt das das System? Der war nämlich mehr als doppelt so teuer)
  4. Den von mir gesuchten „Klostein“ gibt es nicht mehr, er wurde ersetzt durch einen im Alessi-Design (dreimal so teuer), aber dafür kann wohl WalMart nichts
  5. Bergauf kommt man über eine Rampe, in die sich alle Einkaufswagen einhaken, nur meiner nicht. Links geht es hinauf, rechts herunter, das macht Sinn, denn dann entsteht wenigstens ein gehöriger Navigationsstau vor der Auffahrt (schließlich bestehen die Leute trotz eigentlich logischer „Gehrichtung“ auf ihren Rechtsverkehr), und man hat genügend Zeit, sich mit Weihnachtssüßigkeiten einzudecken, die dort platziert wurden
  6. Windeln gibt es nicht in der Kinder-; und Babyabteilung (wo man sie neben Feuchttüchern, Wickelauflagen, Cremes und Puder eigentlich vermuten könnte), sondern beim Klopapier. Und die Pampers in der richtigen Größe ist nicht vorrätig. Mit VIEL Glück habe ich eine Singlepackung erstanden (die irgendjemand falsch einsortiert hatte, puh).
  7. Um den (vergeblichen) Weg in die Babyateilung zu nehmen, muss man entweder durch die Sportabteilung -dort wurde aber eine große Einräumaktion simuliert, um selbigen zu versperren-; oder man muss durch die Spielzeugregale gehen, wo Horden von Glitzerkram stehen und Sa meine mürben Nerven auszunutzen wusste („My little Pony“, muss ich noch mehr sagen???)
  8. Der Laden hat zwar Unmengen an Klamotten, aber es gab nur EIN einziges Nachthemd in Ss Größe (und Fräulein Prinzessin wünscht nun mal keine Beinkleider in der Nacht). Wie gut, dass dieses einzige Kleid ein Disney-Arielle-Meerjungfrauen-Gewand war und so Gnade fand.
  9. Auf der Suche nach stinknormalen Salzstangen in der „Salzgebäck-Abteilung“ bin ich gescheitert, wie ich daheim feststellte: Saltlets gibt es jetzt auch mit Mohn.
  10. Interessanterweise gibt es am Quengelbereich an den Kassen auch Kondome

Und dann habe ich auch noch geklaut, völlig unbeabsichtigt. Ich habe nämlich in der Putzeimerabteilung einen neuen Putzeimer für meinen „Wischmat“ gekauft und fand gestern in dem Kruscht darin (Bastelkram, um eine völlig nutzlose Wringeinrichtung anzubringen) einen Uhu-Klebestift. Wir waren nicht in der Uhu-Klebestift-Abteilung. Sehr merkwürdig.

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